Allerdings stand der Finaltag personell gesehen unter keinem guten Stern. Mehrere Stammspieler fehlten oder waren verletzt. So musste die Verteidigung fast komplett umgekrempelt werden. Eine äußerst gelungene Premiere feierte dabei „Mr. Air“ Andi auf der rechten Abwehrseite.

Vor Anpfiff musste aber erst ein Scharzmützel mit den Organisatoren ausgefochten werden. Wegen eines Platzregens im Spiel davor sollte uns der angemessene Auftritt auf dem Hauptspielfeld untersagt werden. Ein Antreten auf dem kleinen Nebenfeld ohne Linien und Zuseher stand für das Gros allerdings außer Frage. Und auf ein reines Elfmeterschießen wollten sich die Asinger nicht einlassen.

Hier schlug die Stunde von „Nicht mit mir“-Hari. Der anwesende Verantwortliche der Vereinsführung von Riedau wurde sozusagen an den Ohren hinter der Weizenbar hervor- und auf das Feld gezogen, wo er eingestehen musste vielleicht überreagiert zu haben. Der Platz war in hervorragender Verfassung, der angenehm vernünftige Herr hatte ein Einsehen mit uns (oder wollte einfach Hari entfliehen) und erlaubte doch noch den Anpfiff auf dem Hauptfeld.

Von den ersten Minuten weg konnte man die Entschlossenheit erkennen, dass wir die Saison mit Anstand und einem Erfolgserlebnis beenden wollten. War ein dauerndes Manko in 2017 das fehlende Quäntchen Einsatz und Konzentriertheit nach dem sättigenden Double der Vorsaison, war endlich wieder der Hunger auf Sieg erkennbar. Trotz komplett neuer Aufstellung hat sich jeder glänzend geschlagen, was die Qualität unseres Kaders in der Breite zeigt.

Durch unsere neuartige Aufstellung mit 3 Stürmern, Voiti als großer bulliger Stoßstürmer, flankiert von Meindi und Hari, war die Devise klar: es müssen endlich mehr Chancen herausgespielt und verwertet werden.

Dass wir dadurch unser Zentrum etwas entblößen (es wurde nur mit 9 Feldspielern gespielt), wurde bewusst in Kauf genommen. Allerdings sprang Würtsch hier bravourös in die Bresche, hat mit einer starken Lauf- und Kampfleistung hinter den Spitzen die Fäden gezogen, und auch hinten in wichtigen Momenten ausgeholfen.

Nach dem üblichen Anfangsgeplänkel haben wir eigentlich rasch das Ruder an uns gerissen, das ganze Spiel über sprach der höhere Ballbesitz für uns. Das mündete dann zum Ende der ersten Hälfte in einer schön herausgespielten Torchance für „den leg i ma selbst auf“-Makerl: nach Zuspiel von Voiti kam er wenige Meter vor dem gegnerischen Tormann frei zum Abschluss. Legte sich den Ball elegant mittels Querlatte vor und köpfelte dann in hohem Bogen ein.

Praktisch im Gegenstoß musste zwar der Ausgleich hingenommen werden. Dieses Gegentor war aber ausnahmsweise kaum zu verteidigen, im Gegensatz zu so vielen besch******* Treffer, die wir 2017 hinnehmen mussten.

Für die Moral war der Ausgleich kurz vor Pausenpfiff kein Dämpfer, im Gegenteil: jeder sah wie gut wir an diesem Tag drauf waren, und dass wir das Spiel großteils im Griff hatten.

Der Dämpfer kam dann allerdings einige Minuten später. Als Mr. „den ram i weg!“-Ginti als letzter Mann zu übermotiviert in eine Rettungsaktion rutschte, die vom abgebrühten Asinger Spielmacher zu einem dramaturgischen Umfaller genutzt wurde. Der folgende Elfmeter wurde souverän verwandelt (womit das letzte Guthaben vom Elferkonto allerdings abgehoben war).

Das folgende wütende Aufbäumen der Fußballgötter war herrlich mitanzusehen. Bei einem Ballbesitz von mindestens 70% folgte Sturmlauf auf Sturmlauf, die seltenen Überzahl-Konter der Asinger liefen gegen die Wand einer hervorragenden Defensive. Hier seien auch noch Mr. „Rückpass? Des woa a Lochpass!“-Peda und Bighand-Boti lobend erwähnt. Zudem war das Mittelfeld immer zur Stelle und ist lange schmerzvolle Wege gegangen. Und der 3-er Sturm hat den Gegner ständig unter Druck gesetzt. Dass sie kaum mal ruhig einen Ball rausspielen konnten, war sicher eines der Erfolgsrezepte an diesem Tag.

Der Ausgleich zum 2:2 war denn auch nur verdient. Tolles flaches Zuspiel von Würtsch zwischen mehreren Gegenspielern hindurch auf Mr. Playback Voiti, der cool ins lange Eck einschob. Der Schlacksige fiel dann leider auch noch aus nach einem fetten Eisenbahner. Trotzdem hätte kurz vor Abpfiff sogar noch alles klargemacht werden können, der Abpfiff nach nur 60 Minuten hat den Gegner allerdings ins Elfmeterschießen gerettet.

Interessanterweise sorgte dies nicht für Hoffnung beim Gegner, sondern für hängende Köpfe. Mit so einer Einstellung gewinnst natürlich so ein mentales Duell nicht. Nachdem Boti den ersten Elfer fast gehalten hätte, wussten die Asinger sie mussten genau zielen. Zwei zielten dabei etwas zu hoch. So reichten die vier souverän verwandelten Elfer von Voiti, Hari, Meindi und Hinti, um die verdiente Sause über den 3. Platz bei der SCL 2017 mit 17 Mannschaften einzuleiten.

 

Dass die 3. Halbzeit ohnehin unsere Paradedisziplin ist, hat sich auch schon im Sauwald herumgesprochen. Die Finalisten aus Taiskirchen und der neue Champion Hofmark haben sich zwar getraut uns zu fordern. Mussten dann aber im Dancebattle ihren Hut ziehen.  

Ein toller Saisonabschluss, fette Fete in Riedau (danke dafür Jungs), das übliche Ständchen für Gangl Eye Joe, einfach ein gelungener Fußballtag mit wunderbaren Göttern. 

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